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Eingestellt: November 2009

Greenwashing bei E.on aufgedeckt

In der Öffentlichkeit stellt sich E.on gerne als ein umweltfreundliches Energieunternehmen dar. Dabei ist dann von Stromsparen und "Verantwortung für die Zukunft" die Rede. Doch angesichts der Tatsache, dass 45% des von E.on produzierten Stroms aus Atomkraft- und 39% aus Kohlekraftwerken kommt, ist dies nichts anderes als Greenwashing. Mit Greenwashing werden Marketingstrategien bezeichnet, die einen Konzern als angeblich grün und sauber darstellen sollen. Doch wer die Laufzeiten von alten Schrottreaktoren wie Krümmel verlängern und neue Kernkraftwerke bauen will, kennt Verantwortung nur für den Energieerzeugung bei E.on Börsenkurs.

E.on und die Schrottreaktoren

Energieerzeugung bei E.on: 91% Kohle, Atom und Gas
Energieerzeugung bei E.on
Quelle: E.on Energie 2009

So verkauft E.on ohne schlechtes Gewissen Strom aus maroden Reaktoren der Tschernobyl-Baureihe, zum Beispiel noch 2009 in Litauen. Auch in anderen osteuropäischen Ländern bezieht E.on seinen Strom aus unsicheren Alt-AKWs. Doch auch "westliche" Kernkraftwerke von E.on haben in letzter Zeit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Im von E.on mit betriebenen Atomkraftwerk Forsmark in Schweden kam es 2006 zu einem schweren Störfall, als bei einer automatischen Schnellabschaltung große Teile des Kühlsystems ausfielen. Auch am deutschen Pannenreaktor Krümmel ist E.on zu 50% beteiligt und damit mitschuldig an der andauernden Störfallserie.

Laufzeitverlängerung — Zwei Milliarden Extraprofit

Die Verantwortungslosigkeit des Energiekonzerns zeigt sich auch an anderer Stelle. So will E.on die Laufzeiten seiner Atomkraftwerke verlängern. Offiziell begründet wird diese Forderung mit dem Klimaschutz und der Energiesicherheit. Tatsächlich versucht E.on mit diesen Scheinargumenten, sein eigentliches Interesse an einer Laufzeitverlängerung zu verschleiern. Denn jeder zusätzliche Betriebstag eines Atomkraftwerkes bedeutet für das Unternehmen Gewinne in Millionenhöhe. Pro zusätzlichem Betriebsjahr würde E.on nach aktuellen Schätzungen somit zwischen 1,9 und 2,6 Milliarden Euro an seinen alten Kraftwerken verdienen.

Laufzeitverlängerung — Gefahrenzeitverlängerung

Für die Umwelt bringt die Laufzeitverlängerung jedoch keinerlei Vorteile mit sich. So setzt zwar ein Atomkraftwerk selbst kaum CO2 frei, diese Einsparung wird allerdings durch den Uranabbau und die Herstellung der Brennstäbe wieder zunichte gemacht. Die immensen Kosten, auch an CO2, durch die Endlagerung der radioaktiven Abfälle sind dabei noch gar nicht eingerechnet. Außerdem steigt bei Atomkraftwerken mit jedem Betriebsjahr das Risiko von Unfällen, da einerseits viele Bauteile ständig einem extremen Druck ausgesetzt sind. Andererseits kann das Reaktorinnere wegen der hohen dort herrschenden Strahlung nur sehr schwer oder gar nicht gewartet werden.

Atomstrom für den Export

Immer wieder wird behauptet, dass die Atomkraft als „Brückentechnologie“ solange weiter betrieben werden müsse, bis die erneuerbaren Energien ihren Platz einnehmen könnten. Verschleiert wird dabei aber, dass in Deutschland weit mehr als der hierzulande verbrauchte Strom produziert wird. So ist Deutschland einer der größten Stromexporteure der Welt und steigerte seine Exporte in den letzten Jahren außerdem beständig. Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2008 wurde von Deutschland, die Strommenge von etwa vier Atomkraftwerken exportiert, obwohl in dieser Zeit mehrere Atomkraftwerke still standen. Da also mehrere deutsche Atomkraftwerke praktisch nur für den Export betrieben werden und außerdem der Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamtstrommenge immer weiter steigt, bestätigt selbst das Bundesumweltministerium, dass es auch ohne eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken nicht zu einer sogenannten „Stromlücke“ kommen wird.

Behinderung erneuerbarer Energien

Der Weiterbetrieb von Atom- und Kohlekraftwerken behindert den Ausbau der erneuerbaren Energien, denn die Großkraftwerke sind zu unflexibel, um auf Schwankungen reagieren zu können. Dadurch „verstopfen“ sie die Netze, so dass Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien u.U. nicht den gesamten von ihnen produzierten Strom in die Stromnetze einspeisen können.

Neue Atomkraftwerke mit E.on

Obendrein tut E.on auch auf andere Weise sein Bestes, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu blockieren. Zum Beispiel fordert E.on von der britischen Regierung, dass diese den Anteil erneuerbarer Energien auf 1/3 beschränkt, damit der Neubau von Atomkraftwerken rentabel bleibt. Hintergrund dieser Forderung sind die Pläne von E.on, neue Atomkraftwerke in Großbritannien und Finnland zu bauen. Doch nicht nur am Bau von Atomkraftwerken ist E.on beteiligt, sondern auch am Neubau von Kohlekraftwerken, die das Unternehmen z.Z. nicht nur in Deutschland, sondern auch in Holland, Großbritannien und Belgien bauen lässt.


Atomausstieg selber machen!

Wenn Sie diese Politik nicht weiter unterstützen wollen, sollten Sie E.on, Vattenfall, RWE oder EnBW kein Geld für Atomstrom bezahlen, sondern den Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen. Der beste Weg, dies zu tun, ist ein Wechsel zu einem reinen Ökostromanbieter. Wie einfach das geht und alle nötigen Infos hierzu stehen auf www.atomausstieg-selber-machen.de.