Letzte Aktualisierung: 2010-06-21

Zweifelhaftes Jubiläum: 25 Jahre AKW Grohnde:

Wulff und E.on feiern 210 Pannen!

Das AKW Grohnde
Das AKW Grohnde bei Hameln, 80 km nordwestlich von Göttingen

Ein zweifelhaftes Jubiläum wollen der Atomkonzern E.on und der niedersächsische Ministerpräsident am 12. August feiern: 25 Jahre AKW Grohnde. Dabei ereigneten sich in dem Reaktor seit der Inbetriebnahme am 31. August 1984 210 Pannen. Auf der Rückseite gibt es eine kleine Auswahl aus den letzten fünf Jahren: Leckagen im Kühlsystem, Ausfall von Pumpen, Fehler im Notstromaggregat, defekte Bauteile, Austritt von Wasserdampf und Risse an Brennelementen. Das sind 8,4 Pannen pro Jahr. Damit liegt Grohnde im Vergleich zu anderen AKWs in Deutschland mit Platz 8 im trügerischen Mittelfeld.

Denn je älter ein Reaktor ist, desto störanfälliger wird er. Grohnde soll nach dem "Atomkonsens" noch mindestens bis 2018 weiterlaufen. Und bis dahin bleibt das Restrisiko, dass sich das nächste Mal ein Super­GAU ereignet, der uns den Rest geben kann. Zum Beispiel ist es E.on seit Jahren nicht gelungen, das Sumpfsiebproblem zu lösen. Das Bundesumweltministerium hat verlangt, bis zum 14. August 2009 einen Sicherheitsnachweis zu erbringen. Für den Fall, dass der Sicherheitsnachweis nicht erbracht werden kann, wäre das ein weiterer Grund, das AKW stillzulegen.

Baufälliger Kühlturm des AKW Grohnde
Die Kühltürme des AKW Grohnde bröckeln schon...

Das AKW Grohnde gehört zu 83,3% E.on und zu 16,7% den Stadtwerken Bielefeld. Ein Zwischenlager mit 100 Stellplätzen für abgebrannte Kernbrennelemente wurde Anfang 2006 in Betrieb genommen.

Noch 2009 könnte ein Atomtransport mit MOX­Brennelementen ins AKW Grohnde stattfinden. Die Ladung ist deshalb besonders brisant, weil diese einen hohen Plutonium-Anteil haben. Daraus kann mit relativ wenig Aufwand atomwaffenfähiges Material gewonnen werden.

Wir feiern erst, wenn alle Atomanlagen weltweit abgeschaltet sind!